Was hat denn Ordnung mit der Seele bzw. Psyche zu tun?, fragen wir uns. Doch tatsächlich besteht hier ein nicht zu vernachlässigender Zusammenhang.
Denn es gibt die innere und die äußere Ordnung, welche sich gegenseitig bedingen.
Ist die Wohnung, das Auto, der Arbeitsplatz aufgeräumt, könnte das der Spiegel eines gesunden Geistes und einer glücklichen Psyche sein. Es kann jedoch auch die willentlich geschaffene äußere Ordnung als Gegenpol eines chaotischen Inneren sein.
Dieses Zusammenspiel wird deutlich, wenn wir uns mal selbst über die Schulter schauen.
Wann räume ich auf? Und warum? Wann fordere ich die Kinder auf, aufzuräumen? Putze ich, bevor Besuch kommt? Was wird wo platziert und warum? Usw.
Und schon erkennen wir Antreiber und Muster, deren genauere Betrachtung lohnenswert sein kann.
Ordnung gibt Halt und Sicherheit. Ordnung ist Harmonie. Ordnung ist die Kraft, die alles zusammenhält. Ordnung zeigt Hierarchien und Abläufe auf. Geordnetes ist eben schneller und leichter zu erfassen. Ordnung ist System. Denn Ordnung schafft Struktur, trennt Wichtiges von Umwichtigem, zeigt vorne und hinten, unterscheidet zwischen groß und klein. Ordnungselemente sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken und sie sind so selbstverständlich, dass wir sie schon gar nicht mehr als solche wahrnehmen, wie z.B. DIN-Normen, Nummerierungen, Maßeinheiten, Eichmarken, EAN-Codes, Uhrzeiten, Gewichtsangaben, usw.
Deshalb verbinden wir eine unordentliche Umgebung mit Stress und einer schlechteren Lebensqualität. Und so sind wir um Ordnung in unseren Schubladen, Kleiderschränken und auf unseren Schreibtischen bemüht. Man hat herausgefunden, dass man an einem ordentlichen Arbeitsplatz tatsächlich auch effektiver arbeitet.
Ordnung bringt auch Struktur und Ruhe in die Gedanken und ist die Voraussetzung, um lösungsorientiert zu denken und Platz für neue Gedanken zu schaffen.
Ordnung ist immer nötig, damit ein System funktionieren kann.
Auch für die Familie, als kleinstes System ist Ordnung von größter Bedeutung für das Zusammenleben. Wenn hier jeder weiß, wo sein Platz ist – und das betrifft die Großeltern, die Schwiegereltern, Ehepartner, das Kind und Geschwister, ist das Zuhause ein Ort, an dem sich Dinge sortieren und klären können. Eine festgelegte Struktur und klare Regeln verhindern Grenzüberschreitungen, und reduzieren so das Stresspotenzial. Und wenn in der kleinsten Zelle unserer Gesellschaft Ordnung herrscht, können wir diese auch auf unseren Wirkungsbereich im Außen übertragen.
Wenn alles seinen Platz hat (Dinge, Personen, Aufgaben) kann man sich mit den wesentlichen Themen beschäftigen und schafft Zeit und Raum für „mehr“.
Aber Ordnung ist individuell. Vielleicht möchtest du herausfinden, in welchem Bereich Ordnung für dich eine größere Rolle spielen und hilfreich sein kann.