Wenn wir über den Begriff oder den Akt des Loslassens nachdenken, stellen sich uns zwei Fragen:
1. Was behalte ich, wenn ich nicht loslasse?
2. Was ist, wenn ich loslasse? Was kommt danach?
Der zweite Punkt ist wohl der Grund, warum es uns häufig so schwerfällt, loszulassen? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und begnügt sich häufig mit dem, was er hat. Denn wer weiß schon, ob es anders besser wäre. Auch wenn wir eigentlich wissen, dass eine Veränderung gut und nötig wäre, halten wir an Bestehendem fest.
Denn das Ungewisse macht uns Angst und hindert uns, eine vielleicht überfällige Entscheidung zu treffen.
Doch was behältst du, wenn du nicht loslässt?
Vielleicht pflegst du schlechte Gewohnheiten, lässt dich von alten und vielleicht überholten Glaubenssätzen leiten, bleibst unter deinen Möglichkeiten, harrst in einer toxischen Beziehung aus, leidest an der Missgunst anderer oder arbeitest weiter in dem ungeliebten Job und bist permanent unzufrieden oder leidest gar.
Manchmal werden wir auch gezwungen, loszulassen. Wenn ein Mensch aus unserem Umfeld stirbt, der/die Partner/in die Beziehung beendet, die Kinder das Haus verlassen oder der Ruhestand ansteht, trifft uns die Veränderung mit aller Wucht.
Dies sind nur einige der Beispiele, die mir täglich in meiner Praxis begegnen.
Also Loslassen – Ja! Aber wofür?Wir brauchen einen Sinn in dem Neuen, eine Perspektive, damit wir den Mut aufbringen, aus der Komfortzone in die Lernzone zu wechseln. Mut, sich bewusst mit dem Neuen auseinanderzusetzen, sich in eine neue Rolle einzufinden, das eigene Selbstverständnis zu überdenken. Auch falsches und schädliches Denken kann man loslassen. Dazu wenden wir In der Psychotherapie die Methode der Kognitiven Umstrukturierung an.
Die schwerste Form des Loslassens ist Vergebung.
Mal müssen wir festhalten, mal loslassen – alles zu seiner Zeit. Beides gehört jedoch zum Wachstum, zur Reife, zur Weiterentwicklung dazu.
Wenn du Unterstützung in diesem Prozess benötigst, freue ich mich über deine Kontaktaufnahme.
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