seelenstarkABC: Inneres Kind

In der Psychotherapie ist das Arbeiten mit dem Inneren Kind schon lange eine bewährte Methode. Denn in der Kindheit entsteht unsere Sicht auf die Welt. Wir entwickeln Glaubenssätze, die unser Denken, unsere Gefühle und in Folge unser Verhalten bestimmen.  Haben wir unser Elternhaus eher lieblos erlebt und wurden unsere kindlichen Bedürfnisse nicht gesehen, kamen wir zu dem Schluss: „Ich bin nicht wichtig“ oder „Ich bin nicht liebenswert“ oder wenn Liebe an Bedingungen geknüpft war: „Ich muss Leistung erbringen, um gemocht zu werden“, etc..
Diese Prägung beeinflusst unser Leben und unsere Beziehungen auch als Erwachsene.
So reagieren wir (vor allem in Situationen, die einer schmerzhaften Erfahrung der Kindheit ähneln) unbewusst als das innere Kind, anstatt mit dem erwachsenen Selbst. Und schon kann die Reaktion emotionaler ausfallen, als es die Lage erfordert. Für unser Gegenüber ist dann häufig gar nicht nachvollziehbar, warum aus einer vermeintlichen Kleinigkeit dann ein handfester Streit entstehen kann.
In der Arbeit mit dem Inneren Kind versucht man zunächst einen Zugang zu eben diesem zu finden. Das kann erst mal heftige Gefühle, wie Wut, Trauer oder Angst hervorrufen, was aber völlig normal ist. Fast immer ist es jedoch entlastend, wenn man der Ursache seiner Verhaltensmuster auf die Spur kommt und das Warum versteht.
Zur Überwindung und konstruktiven Veränderung hin zu reifen und stabilen Erwachsenen, die dann auch in der Lage sind, als solche zu (re-)agieren, gibt es zahlreiche wirksame Möglichkeiten. Dies ist bei psychisch gesunden, reflektierten Menschen mit einer guten Anleitung in Selbstarbeit möglich. Für viele jedoch, v.a. bei sehr belastenden Erfahrungen, ist es hilfreich sich dabei therapeutisch unterstützen zu lassen.