Im lateinischen Alphabet steht das v für ein u. Wenn man nun das v nach unten verlängert, erhält man ein x. Das bedeutet, aus einer 5 (V) wird eine 10 (X). Dies war damals eine gängige Methode des Gläubigers, um den Schuldner zu täuschen, indem er den Schuldschein entsprechend manipulierte. Heute ist es eine Redewendung, wenn es darum geht, sich selbst oder anderen etwas vorzumachen.

Wahrscheinlich ist uns gar nicht bewusst, wie häufig wir uns selbst ein „X für ein U“ vormachen. Doch tatsächlich passiert es dauernd und meistens unbewusst. Denn hierbei handelt es sich um sog. Abwehrmechanismen, die dazu dienen innerseelische oder zwischenmenschliche Konflikte zu regulieren, um uns Entlastung zu verschaffen und handlungsfähig zu bleiben. Wir täuschen uns vor, dass wir die Kontrolle über unser Leben haben, da wir uns ansonsten manches gar nicht trauen würden. Lt. Rainer Sachse (Psychologie der Selbsttäuschung) verhilft uns diese dabei, unseren Alltag in einer unberechenbaren Lebenswirklichkeit zu bestreiten.

Gefährlich wird es jedoch, wenn wir untrügliche, verifizierte Fakten nicht anerkennen und stattdessen z.B. Verschwörungsthesen übernehmen.

So ist diese -uns allen eigene- Methode, Segen und Fluch zugleich.

Es kann sehr spannend, ernüchternd, aber auch zum Schmunzeln sein, sich selbst dabei zu beobachten, wie wir uns ein X für ein U vormachen und uns selbst und anderen „auf den Leim gehen“.

Ich wünsche uns gute Erkenntnisse beim ehrlichen Blick auf uns selbst!

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